Themen:
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Die Herausforderung für Väter und Mütter
Eltern sind die Architekten und Gestalter des Familiensystems. Um die Elternrolle erfüllen zu können, brauchen sie dazu Zeit, Wissen und Engagement. Das sollte Ihnen die Gesellschaft nicht nur gönnen, sie schuldet es ihnen. Der Pädagoge und Erziehungsforscher Heinrich Pestalozzi fasste zusammen: Erziehung braucht Zärtlichkeit, Zuwendung und Zeit.
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Was ist Familie?
Familie muss erst einmal definiert werden, und hier verbirgt sich die größte Schwierigkeit für die Forschung und Politik. Der 5. Familienbericht begreift „Familie als eine dynamische Form menschlichen Zusammenlebens“. Die offizielle Definition von Familie lautet: Familie ist da wo Kinder sind. Familie wird als ökonomische Einheit (Prof. Hans Bertram, Familiensoziologe), also zweck- und nutzenorientiert betrachtet. Die Qualität und Stabilität einer Familie hängt aber von ihren Beziehungen ab. Die Beziehungsebene wird ausgeklammert. Damit Familie gestärkt werden und auch gelingen kann, ist ein Ziel, ein Ideal als leitende Idee Grundvoraussetzung.
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Unternehmen Familie – der Raum wo Humankapital wächst
Die Europäische Union will eine „neue Familienpolitik“ durch eine qualitativ neue Bezugnahme auf das Humanvermögen begründen.
Zur Unterstützung der Familie und zur Schaffung der richtigen Rahmenbedingungen hat für die Politik die „Vereinbarkeit von Familie und Beruf“ oberste Priorität. Die familiären und personalen Beziehungen zu gestalten und zu managen ist eine Leistung, die als selbstverständlich erachtet, gegenüber der Erwerbsarbeit außer Haus aber als geringer eingestuft wird.
Ist die Stärkung der Familie nur eine organisatorische Frage? Was braucht Familie tatsächlich, damit Humanvermögen wachsen kann? Was ist Humanvermögen? Es sind die grundsätzlichen Fähigkeiten des Menschen: die soziale Kompetenz, die emotionale Intelligenz, die Bindungsfähigkeit, die Kommunikationsfähigkeit und andere Grundeigenschaften.
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Versöhnung zwischen Mensch und Markt
Wer ist stärker von wem abhängig, die Wirtschaft von der Familie oder die Familie von der Wirtschaft? Wenn Firmen heute einstellen, fragen sie nicht nur nach fachlicher Kompetenz, sondern vor allem nach sozialer Kompetenz, nach emotionaler Kompetenz, nach Teamfähigkeit, nach dem Humanvermögen! Der Sozialwissenschaftler und Familienforscher Heinz Lampert hat einmal vorgerechnet, dass 90% unseres Humanvermögens, also des Schatzes an Erfahrung, an Wissen, an sozialer Kompetenz etc. in den Familien erwirtschaftet werden. Im Unternehmen Familie sind die Familienmanager, Vater und Mutter die Architekten zur Schaffung des Humanvermögens.
Familie zu stärken, ist eine Investition in die Zukunft, Familie zu stärken ist keine Wertefrage, sondern eine Existenzfrage. -
Die Verantwortung der Religionsgemeinschaften:
Von der Zersplitterung und damit dem Zerfall der Familie sind Familien mit religiösem Hintergrund genauso betroffen wie nichtreligiöse.
Wenn es um die Vermittlung von Werten und Standards ging, haben die Religionen immer einen entscheidenden Beitrag geleistet. Zur Stärkung der Familie gibt es sehr gute Aktivitäten und Initiativen in allen Kirchen und Religionsgemeinschaften. Eine weit verbreitete religiöse Intoleranz gegen „Andersgläubige“ verhindert aber eine fruchtbare Zusammenarbeit. Anstatt aufeinander zuzugehen, voneinander zu lernen und gemeinsam nach Lösungen zu suchen, steht vielfach die Verteidigung des eigenen „wahren Glaubens“ im Vordergrund. Es scheint, als hätten die Religionen und Kirchen ihre schöpferischen Kräfte eingebüßt, mehr noch, auch ihre Glaubwürdigkeit wurde in der Gesellschaft schwer erschüttert. Die Heiligkeit der Familie steht jedoch in allen Religionen im Mittelpunkt. Die Familie wird sicherlich auch in Zukunft als die Keimzelle des Friedens und des Glücks betrachtet. Jede Religion hegt die Hoffnung auf das Reich Gottes und die Familie wird der zentrale Baustein sein.
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Freiheit und Verantwortung der Medien
Familie wird in den Medien größtenteils in einem negativen Licht dargestellt bzw. überhaupt in Frage gestellt. Im Wettlauf der Medien um die Quoten bleiben allzu oft Glaubwürdigkeit, Kompetenz und Selbstverantwortung auf der Strecke. Journalisten können, ohne dafür zur Rechenschaft gezogen zu werden, durchaus nach eigenem Gutdünken pointieren oder Wichtiges verschweigen. Über die daraus entstehende Volksmeinung scheinen sie erhaben zu sein. Den Medien fällt also eine ungeheure Macht zu. Die heutige Pressefreiheit ist eine große Errungenschaft, was ist aber die Verantwortung der Medien gegenüber der Gesellschaft und der Familie?
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Müssen wir unsere westliche Denkweise überdenken?
Eine neue Art von Denken ist notwendig, wenn die Menschheit weiterleben will.
Albert EinsteinAlle Menschen denken in Bildern. Jeder Mensch hat seine Weltanschauung, seine subjektive Wahrnehmung, sein Menschenbild, sein Familienbild, sein Gottesbild, seine Sicht der Dinge, seine Vorstellungen, seine Pläne, seine Meinung, seinen Glauben. Offiziell gibt es in Europa Religionsfreiheit, Gedanken und Meinungsfreiheit. Inoffiziell allerdings ist fast jede Kirche und Religionsgemeinschaft davon überzeugt, dass der jeweils eigene Standpunkt der „Wahrheit“ entspricht. Dasselbe gilt für die Politik und Gesellschaft.
In unserer westlichen Welt sind wir darauf programmiert, individualisiert, d. h. in einem ICH – DU Schema oder Richtig – Falsch bzw. Gut – Böse Schema zu denken. Dass heißt, wir denken problemorientiert, nicht lösungsorientiert, z.B. in Bezug auf Familie denken wir strukturell und reden nicht über die viel wesentlicheren Beziehungen. Brauchen wir einen Paradigmenwechsel von einer strukturellen, analytischen Denkweise zu einer beziehungsorientierten Denkweise? – Was denken Sie?
Wenn Sie das Projekt – Unternehmen Familie – des Familienforums Österreich unterstützen möchten, bitten wir Sie, uns zu kontaktieren unter: info@familienforum.at