Sexualpädagogik am Prüfstand und die Ambivalenz der Verhandlungsmoral war das Thema eines Vortrages am 24.Nov. 2022 in der Seidengasse 28, in Wien. Interessierte Experten, Pädagogen und Eltern waren gekommen, um mehr über die Inhalte und Hintergründe der Standards zur Sexualaufklärung zu erfahren.
In seinem Vortrag betonte Josef Gundacker, dass die Sexualpädagogik der Vielfalt eine komplizierte Erscheinung ist, in der Wahrheit und Lüge in einer unheimlichen Weise vermengt sind. Die Sexualpädagogik vermittelt die Botschaft: „Sex ist das Gute“, „Sex ist befreiend“. Sie bietet aber keine Antworten auf die vielen enttäuschenden Erfahrungen und zerbrochenen Beziehungen. Er führte weiter aus, dass bereits das Grundkonzept nicht stimmt, denn Sexualität wird als menschliches Bedürfnis und damit als Menschenrecht betrachtet, dass der Mensch nach seinem Befinden benutzt. Betrachtet man Sexualität aber als Wert an sich, dann sind wir dafür auch verantwortlich.
Er ging auch auf die Frage ein was Kinder brauchen und erläuterte, dass Kinder primär nicht Wissen um Sexualität brauchen, sondern Unterstützung und Ermutigung. Kinder wollen, dass man sich um sie kümmert; sie nicht einschüchtert, sondern ihnen vertraut; nicht ängstigt, sondern ermutigt; nicht abgewertet, sondern wertschätzt.
Zuletzt sprach er über die Prinzipien wahrer Liebe und Sexualität und betonte, dass wir die Kinder lehren müssen zu geben, zu lieben und anderen Freude zu bereiten. Wir müssen den Kindern den Wert und die Bedeutung der Sexualität und die Sprache der Liebe lehren.
Die anschließenden Diskussionen und Gespräche waren für alle Teilnehmer eine Bereicherung.