Stellungnahme des Familienforum Österreich
Wir begrüßen die Tatsache, dass das Europäische Parlament den Zugang zu hochwertiger Gesundheitsversorgung und Bildung sowie die Wahrung der Menschenrechte zu seinen Prioritäten zählt. Der so genannte Matic-Bericht basiert jedoch auf falschen Annahmen und fördert Verantwortungslosigkeit und Unmoral, indem er das eigene Sexualverhalten im Namen von Selbstbestimmung und „sexueller Gesundheit“ rechtfertigt.
Der Matic-Bericht postuliert ein Grundrecht auf Abtreibung und stellt die Gewissensfreiheit von Ärzten & Krankenschwestern in Frage. In der Resolution, die nach dem kroatischen Europaabgeordneten Predrag Fred Matić benannt ist, werden die Rechte auf sexuelle und reproduktive Gesundheit als grundlegende („fundamentale“) Rechte der Frauen festgehalten. Er bezeichnet Abtreibung als „wesentliche Gesundheitsdienstleistung“ und „Menschenrecht“, welches von den Staaten garantiert werden soll.
- Eine sorgfältige Analyse des Inhalts des Matic-Berichts macht die negativen & unmenschlichen Konsequenzen deutlich, die sich aus einer endgültigen Ratifizierung ergeben würden:
Recht auf Abtreibung als Menschenrecht, setzt die Gewissens- oder Religionsfreiheit (Art 18 AEMR) außer Kraft. - Die Mitgliedsstaaten werden aufgefordert, dafür zu sorgen, dass Pro-Life-Organisationen keine weiteren Informationen und Aufklärungsarbeit leisten dürfen
- Die Mitgliedsstaaten müssen in Zukunft die staatliche Finanzierung von Abtreibungen sicherstellen (Steuergelder)
- Einschränkungen des Schwangerschaftsabbruchs sind abzulehnen (per Gesetz durchzusetzen)
- Ende der Möglichkeit für medizinisches Personal (Krankenschwestern & Ärzte), die Teilnahme an Abtreibungen aus Gewissensgründen zu verweigern (schaltet das Recht auf Verweigerung aus Gewissensgründen aus)
Die Kommission der Bischofskonferenzen der Europäischen Union (COMECE) wies darauf hin, dass das Dokument „einseitig“ sei, „das Grundrecht auf Verweigerung aus Gewissensgründen leugne und das EU-Prinzip der Subsidiarität verletze. Diese Resolution ist allerdings mehr als die Verletzung des EU-Prinzips der Solidarität, es stellt das geistige und moralische Wertefundament der gesamten EU in Frage.
Gender-Lobbyisten fordern die Selbstbestimmung und Freiheit, entkoppelt von der menschlichen Verantwortung. Mit dieser Resolution wird einmal mehr der Mensch auf ein sexuelles Triebwesen degradiert und Sexualität von Liebe und Beziehung getrennt, um im Namen der Selbstbestimmung und sexuellen Lust, sexuelles Fehlverhalten zu rechtfertigen. Sexualforscher machen den schweren Fehler zu glauben, dass universelle moralische Standards wie Aufrichtigkeit, Ehrlichkeit und Wahrhaftigkeit einfach umgangen werden können.
Lesen Sie dazu den Kommentar: Die irreführenden Begriffe von sexueller Bildung, sexuellen Rechten und sexueller Freiheit unter https://www.familienforum.at/netzwerk/die-irrefuehrenden-begriffe-von-sexueller-bildung-sexuellen-rechten-und-sexueller-freiheit/
Josef Gundacker
Obmann des Familienforum Österreich
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